Seit Sonntag 17. September 2023 weist eine prägnante Tafel am Eingang zum Amtshof auf die Entstehungsgeschichte und die historische Bedeutung des Wettelsheimer Baudenkmals hin. Im Rahmen eines Festprogramms liesen die Veranstalter u.a. die Zeit des Mittelalters anschaulich auferstehen. Wie war das Leben in der damaligen Zeit? Was hatten der Amtsrichter und sein Amtsknecht für Fälle zu entscheiden? Welche Rolle spielte damals das Kloster Wülzburg, dem Wettelsheim unterstellt war? Dr. Michael Appel, er wohnt selbst im dem von ihm aufwändig renovierten Gebäude des ehemaligen Amtsknechtes im Amtshof, stellte dazu sein neues Buch "Das Prominentendorf im Altmühltal" öffentlich vor. Verleger Dr. Johann Schrenk las Passagen daraus und lies mögliche Zeitzeugen aus der Vergangenheit auferstehen. Raimund Schächer spielte an der Orgel der Christuskirche Werke des im 15. Jhdt lebenden Organisten Johann Paulmann ein.
Die zahlreichen Besucher aus nah und fern nutzten auch die Gelegenheit die Sammlungen des Altertumsvereins im Rahmen einer fachkundigen Führung zu besichtigen. Eine Foto-Ausstellung historischer Gebäude wurde durch Anmerkungen Ortskundiger ergänzt.
Schauspieler Hans Jürgen Stockerl trug mit seiner ausdrucksstarken Stimme sowohl erotische Gedichte von Francois Villon als auch lustige wie pikante Gerichtsfälle aus der Zeit des Mittelalters vor. Situationen die in vergleichbarer Form auch der jeweilige im Amtshof wohnende Amtsrichter zusammen mit den Schöffen zu entscheiden hatte.
Für Kinder hatte der Altertumsverein eigens ein Preisrätsel zu historischen Gegenständen vorbereitet. Der Altertumsverein sorgte auch den Nachmittag über für die Bewirtung, u.a. wurde eine Fischsuppe nach einem alten Rezept angeboten.
Eine vielseits gelobte Veranstaltung und ein gelungener Blick zurück in die Wettelsheimer Geschichte, so lässt sich der Nachmittag zusammenfassen. Geschichte zum Anfassen und Erleben. Matthias Strauß, Dr. Manfred Kress und Dr. Michael Appel hatten diesen besonderen Tag zur Geschichte des Amtshofes in Wettelsheim hervorragend organisiert.
Wilfried Hartl Text und Fotos